Grüner leben

Umweltfreundliche Windelwahl: Wie Stoffwindeln die Nachhaltigkeit fördern

Stoffwindeln haben einen Ruf weg. Sie gelten als Öko, nicht nachhaltig und kompliziert. In diesem Beitrag möchte ich dir erklären warum wir umdenken sollten und eine Stoffwindel vielleicht doch die richtige Wahl sein kann.

Die Revolution für eine nachhaltige Zukunft entfacht immer mehr Diskussionen in den Medien aber vor allem auch unter Eltern. Der Fokus liegt dabei meist auf ihrer ökologischen Bedeutung. Hast du dich jemals gefragt, wie gut die Ökobilanz einer Stoffwindel* wirklich ist? Ob das Waschen nicht mehr Ressourcen verbraucht als die Herstellung von Einwegwindeln? Und was ist mit Ökowindeln? Könnten sie die umweltfreundlichere Wahl sein?

Wenn wir einen nachhaltigen Lebensstil anstreben, bedeutet das, dass wir von der Erde nur nehmen, was wir auch zurückgeben können. Die Ökobilanz von Produkten gibt uns wichtige Informationen darüber, wie stark wir die Umwelt belasten. Allerdings werden Stoffwindeln und Einwegwindeln in den meisten Fällen zu Unrecht miteinander verglichen, denn die Bewertung basiert auf völlig unterschiedlichen Ansätzen. Aus Verbrauchersicht besteht ein grundlegender Unterschied zwischen den beiden Wirtschaftssystemen: dem Einweg- und Mehrwegsystem für Windeln. Wenn wir wirklich einen ökologischen Ansatz leben wollen, macht es nur Sinn ein Kreislaufsystem zu nutzen.

Umweltfreundliche Windelwahl

Zudem stehen wir vor einem ernsthaften Müllproblem. Deutschland zählt zu den fünf größten Abfallerzeugern in der EU. Das ist keine Auszeichnung, auf die wir stolz sein können. Dabei sollte unser Abfallgesetz uns dazu anhalten, Müll vorrangig zu vermeiden. Doch Einmalwindeln führen zwangsläufig zu Müll, den wir nicht vermeiden können. Das Abfallvermeidungsprogramm des Bundes hat das Hauptziel, die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu schützen. Mit dem Wirtschaftswachstum wird aber auch angenommen dass die Müllproduktion zunimmt. Allein durch unser Handeln können wir das vermeiden.

Die Frage der Nachhaltigkeit kann daher nicht nur von der Ökobilanz abhängen. Viel mehr hängt sie von unserer Einstellung zu einem umweltbewussten Lebensstil ab. Jeder von uns kann seinen Teil dazu beitragen. Selbst wenn es nur kleine Schritte sind. Gemeinsam können wir mit diesen kleinen Maßnahmen viel mehr bewirken, als wir es uns vorstellen können. Denn mit vielen kleinen Schritten lassen wir Großes entstehen. Die Grundlage unseres Handelns sollte daher den Prinzipien nach Reduce, Reuse und Recycle entsprechen.

Warum sollten wir uns also in einem linearen System verfangen, wenn wir im Kreislaufsystem so viel mehr erreichen können? Wie in dem Artikel „Nimm dir 5 Minuten Zeit um mit Nachhaltigkeit zu beginnen“ bereits erläutert, hat die UN ihre 17 Nachhaltigkeitsziele aufgestellt. Es liegt in unserer Verantwortung, diese Ziele zu verfolgen. Die Bundesregierung hat in ihrer überarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategie ein Leitprinzip festgelegt: Jede Generation muss ihre eigenen Aufgaben bewältigen und darf sie nicht auf die kommenden Generationen abwälzen. Es geht darum, die Bedürfnisse aller Menschen zu erfüllen und ihnen ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Allerdings müssen wir auch die planetaren Belastungsgrenzen berücksichtigen. Diese Belastungsgrenzen wurden bereits überschritten. Wir sind also gezwungen zu Handeln wenn wir unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft ermöglichen wollen.
Gemäß der Strategie unserer Bundesregierung sollen Folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

  1. Umsetzung der Ziele der UN für nachhaltigen Konsum
  2. Mehr Diskussionen über nachhaltige Lebensstile
  3. Abfälle sollen vermieden werden. Es soll eine Kreislaufwirtschaft entstehen
  4. Verbesserung der Lebensdauer, Reparaturfreundlichkeit und Recyclebarkeit von Produkten

Wenn man sein erstes Baby erwartet, macht man sich Gedanken darüber welche Windelsysteme es gibt. In unserem Geburtsvorbereitungskurs wurden wir lediglich darüber informiert dass es Einweg- und Mehrwegwindeln gibt. Die Entscheidung bei der Wahl des Systems liegt jedoch bei den Eltern. Klar, hätten wir uns weiter informieren können. Die Notwendigkeit haben wir zum damaligen Zeitpunkt nicht gesehen. Für uns stand der Entschluss fest: wir wickeln mit Einwegwindeln. Die Vorteile lagen damals schon auf der Hand: Schnell, praktisch und hygienisch.

Aus nachhaltiger Sicht, ist es besser sich auf ressourcenschonenden Konsum zu fokussieren. Und da geht erst mal die Sucherei los. Die Einweg-Variante ist schließlich keine option wenn wir nachhaltiger sein wollen. Wir sollten offener für Alternativen sein. Sie sollen unsere Lebensqualität steigern aber auch ökologische und soziale Folgen minimieren. Hilfreich ist es dabei die Alltagsroutinen anzupassen, die uns davon abhalten Alternativen in Erwägung zu ziehen.

Wir können alle unseren Beitrag dazu leisten die negativen Umwelteinflüsse zukünftig zu reduzieren. Gestalte auch Du deinen Alltag nachhaltiger. Gemeinsam können wir Schritt für Schritt Fortschritte machen. Vielleicht ergeben sich damit bisher undenkbare Optionen, die am Ende vielleicht einfacher umzusetzen sind als erwartet.

Stoffwindeln* leisten einen erheblichen Beitrag zur Abfallvermeidung. Stell dir vor, was wir mit den etwa 2,3 Millionen Wickelkindern in Deutschland insgesamt erreichen könnten. Das wären 2.875.000 Tonnen Windelmüll weniger und eine Einsparung von 5-10% des gesamten Hausmülls.

Wenn du Stoffwindeln verwendest, hast du die Möglichkeit, folgende Faktoren selbst zu bestimmen:

  • Das System der Stoffwindeln,
  • Das verwendete Material,
  • Das verwendete Waschmittel
  • Die Waschtemperatur,
  • Die Häufigkeit der Wäsche und
  • Die Art des Trocknens.

All diese Entscheidungen beeinflussen die Ökobilanz maßgeblich.

Im Gegensatz dazu bleibt dir bei Einwegwindeln lediglich die Wahl von möglichst ökologisch produzierten Windeln. In einem solchen Fall könntest du auch in Betracht ziehen, ganz auf Windeln zu verzichten, um einen noch größeren Einfluss zu erzielen. Den WindelfreiAnsatz habe ich in dem Artikel „Abhalten statt Einweg: Nachhaltige Babypflege leicht gemacht“ erklärt.

Wir haben uns für das 3 in 1 System der Windelmanufaktur* und den Windeln von Culla di Teby* entschieden. Da man damit extrem wenig Wäsche produziert. Zusammen mit der Möglichkeit das Baby abzuhalten reduziert sich die Wäsche nochmals und man muss nicht so oft waschen. Bei dem System kommt nämlich hauptsächlich die Einlage in die Wäsche und die Innenwanne mit der Außenwindel wird nur bei Bedarf gewaschen. Denn Außenwindel und Wanne können mehrfach angezogen werden, bis sie bei uns in der Buntwäsche landen. Die Windeln von Calla di Teby* haben wir für unterwegs gewählt da die Einlagen dünner sind und der Windelpo nicht so groß wirkt.

Abschließend können wir sagen: Stoffwindeln* sind nicht nur modern, sondern auch meiner Meinung nach eine gute Wahl für umweltbewusste Eltern! Mit dem Einsatz von Stoffwindeln zeigst du, dass nachhaltiges Wickeln nicht nur möglich, sondern auch einfach und stilvoll sein kann. Indem du auf Einwegwindeln verzichtest und dich für wiederverwendbare Alternativen entscheidest, leistest du einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung von Abfall und zur Schonung unserer kostbaren Ressourcen. Du hast die Macht, die Windelwelt nachhaltiger zu gestalten und unseren Planeten für kommende Generationen zu bewahren.

Und jetzt erzähl mir gerne ob du schon Stoffwindeln nutzt. Und wenn (noch) nicht, warum nicht?

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